Seit jeher ist Holz ein besonderer Werkstoff für den Menschen: Holz lässt sich mit Hilfe geeigneter Werkzeuge relativ leicht bearbeiten und zu Gegenständen formen, welche die Menschen zu allen Zeiten benötigten. Der Werkstoff Holz hat den Menschen immer wieder herausgefordert, sich mit ihm zu beschäftigen und auszuprobieren, was man aus Holz alles machen kann.
Wegen der Vergänglichkeit des Holzes gibt es nur sehr wenige Zeugnisse aus der Vergangenheit, meistens findet man davon nur dunkle Farbspuren im Boden. Wie wichtig Holz in der Vergangenheit der Menschheit war, wird daran deutlich, dass die meisten Gebrauchsgegenstände bis zum Beginn der Industrialisierung im 18./19. Jahrhundert aus Holz und nicht aus Keramik oder Ton bestanden.
Einige wenige Funde aus der frühesten Zeit (ca. 3.800 - 2.500 v. Chr.) geben einen Begriff davon, für welche unterschiedlichen Erzeugnisse bearbeitetes Holz seinerzeit verwendet wurde. Einerseits sind es grob aber fachgerecht bearbeitete Gegenstände zumeist konstruktiver Art, wie z.B. für Schiffe, Gebäude, Uferbefestigungen, Moorwege und Brücken. Andererseits haben in trockenem Klima sorgfältig bearbeitete und oft kunstvoll verzierte Stücke wie Tronsessel, Schreine, Kleinmöbel und Rennwagen bis in unsere Zeit überdauert.
Im Gegensatz zu den Zimmerleuten, den Böttchern und den Drechslern bildeten sich erst recht spät die Tischlerzünfte. Es dauerte längere Zeit, bis sich der Beruf des Tischlers eindeutig von dem des Zimmermannes unterschied. Den Zimmerleuten oblag es, die Häuser zu bauen, während die Tischler für “Zutaten“ der Häusern zuständig waren: also Türen, Fensterrahmen und auch Wandkisten und Zimmermöbel wie Tische und Bänke, Betten usw. Später sorgten u.a. die von den Tischlern benutzten Werkzeuge für eine sichtbare Abgrenzung zu den Zimmerleuten, mit denen sie aber trotzdem bis ins späte Mittelalter in einer Zunft verbunden waren.